RAL 5005
title: RAL 5005
format: CD
year: 2012
artist: Radikal Audio Lab.
record label: NURNICHTNUR (catalog no.: 1120526 / LC: 05245)
shop: Discogs
tracks:
[01] Igel sein, anstatt dem toten Hasen die Kunst zu erklären, Teil 1
(Frank Niehusmann, Clemens von Reusner, 2012 / 5:48 min.)
[02] Igel sein, anstatt dem toten Hasen die Kunst zu erklären, Teil 2
(Frank Niehusmann, Clemens von Reusner, 2012 / 5:48 min.)
[03] Igel sein, anstatt dem toten Hasen die Kunst zu erklären, Teil 3
(Frank Niehusmann, Clemens von Reusner, 2012 / 5:48 min.)
[04] Die Faxen des Kleinen vorm Großen
(Frank Niehusmann, 2011 / 3:00 min.)
[05] Dry Fiction
(Clemens von Reusner, 2012 / 12:55 min.)
[06] Eskalation für 3 virtuelle Klaviere
(Frank Niehusmann, 2012 / 5:45 min.)
[07] material de vaga
(Clemens von Reusner, 2009 / 3:04 min.)
[08] Shloiderform
(Frank Niehusmann, 2002 / 4:44 min.)
[09] sIksti
(Clemens von Reusner, 2012 / 1:00 min.)
reviews:
Bernd Leukert, faustKULTUR, 2013-09-30
„… die Teile kommen mit einer vielfältigen und differenzierten Kleinteiligkeit, zugleich aber mit einer dynamischen Wucht daher, die aufgrund ihrer besonderen Musikalität als erfreulich zeitgenössisch zu bezeichnen sind.“
Rainer Nonnenmann, Neue Zeitschrift für Musik 2012/06
„Frank Niehusmann und Clemens von Reuser arbeiten seit 2008 zusammen. Nach einer ersten CD im vergangenen Jahr haben sie jetzt die zweite ihrer gemeinsamen Reihe «Radikal Audio Lab» mit individuell und kooperativ produzierten Stücken herausgebracht. Der Laboratoriums-Gedanke ist für diese Edition genauso entscheidend wie die konsequente Beschränkung aufs Hören. Auf ein Beiheft wird ebenso verzichtet wie auf verbale Zusätze. Es gibt lediglich die Werktitel, die im Falle von Igel sein, anstatt dem toten Hasen die Kunst zu erklären ihrerseits programmatische Absagen an die Versprachlichung von Musik formulieren. Und doch empfindet man diesen virtuosen Soundpool aus digitalem Scratching und Beatboxing im Wissen um den Titel anders, irgendwie stachliger. Es ist ein fauchendes Feuerwerk aus Noise und Elektronik, als schmore gerade ein alter Analog-Synthesizer zusammen.
Die meisten Stücke lassen wenig konzeptionelle Auswahl aus der Überfülle der Klangmöglichkeiten erkennen, zeugen aber von umso mehr Spaß am wilden Klangmix. Dabei driftet manches ins Ulkige, etwa Niehusmanns Faxen des Kleinen vorm Großen, ein Hör-Comic mit piepsigem Miniaturstimmchen vor monsterhaftem Gozilla-Grunzen. Auch in Shloiderform und sIksti schnattern verzerrte Menschenstimmen wie Androiden. Konziser wirkt die Eskalation für drei virtuelle Klaviere, die sich wie Ravels Bolero über einem durchlaufenden Rhythmus in Akkordik, Polyphonie und Tempo zu irrwitzigen Anschlagskaskaden verdichtet.“